Termin
Studientag des Bischofs "Dem Herrn gehört die Erde und alles, was auf ihr lebt" (Ps 24,1)
Zeit für einen Paradigmen-Wechsel
Umwelt und Klima zu schützen ist zur gesellschaftlichen Herausforderung geworden. Gerne werden die Kirche und ihre Botschaft als hilfreiche Unterstützung gesehen und geschätzt. Das diözesane Klimaschutzkonzept geht noch einen Schritt weiter, nimmt die eigene Institution unter die Lupe und führt nachhaltiges Wirtschaften ein. Hierüber können wir froh sein.
Näher betrachtet fordert uns die Klimakrise viel weitreichender heraus. Der Mensch nimmt die Natur in Dienst. Er und sein Selbstverständnis sind der Auslöser des Problems, für das nun Lösungen gesucht werden. Damit kommen unsere Lebenskultur und deren christliche Prägung in den Blick. Das Bild vom Menschen als Krone der Schöpfung hat erheblich an Plausibilität eingebüßt.
Ab sofort die Umwelt zu schützen und nachhaltig zu handeln, ist hilfreich. Dies verbreitet aber nach wie vor den Anspruch, selbst der zentrale Bezugs- und Angelpunkt zu sein. Wir verändern Faktoren, damit die Gleichung für uns selbst wieder aufgeht. Stattdessen von uns selbst abzusehen und die Ökologie in den Mittelpunkt zu rücken, wird weder uns noch der zu leistenden Aufgabe gerecht. Hier ist die Kirche herausgefordert, den Ort des Menschen in der Schöpfung neu zu denken und ins Gespräch zu bringen.
Dank und Demut gegenüber Gott prägen seit jeher die christliche Schöpfungslehre. Doch das Verhältnis zu den Mitgeschöpfen als Gegenüber gedacht steht berechtigterweise in der Diskussion. Auch die naturwissenschaftliche Leitvorstellung vom evolutiven Miteinander hat bisher keine gesellschaftliche Neuausrichtung bewirkt. Christliche Anthropologie und Schöpfungstheologie sind prädestiniert und herausgefordert, hier Orientierung zu geben. Es ist an der Zeit, Macht und Verantwortung der Menschen im Miteinander alles Geschaffenen neu zu verorten.
Papst Franziskus übt deutliche Kritik am herrschenden Selbstverständnis des Menschen. In seiner Enzyklika "Laudato si" verwendet er apokalyptische Formulierungen, um grundlegende Veränderungen anzustoßen. - Mit Textauszügen und weiteren Bildern aus Kirchengeschichte und Spiritualität werden beim Studientag Denkräume eröffnet, die anregen, sich selbst neu zu Gott und Umwelt in Beziehung zu setzen.
Kirche hat dann auch ganz konkrete Möglichkeiten, Stellung zu beziehen, Umdenken anzustoßen und eine erneuerte Schöpfungsspiritualität zu erleben. Dazu geben die drei Hauptreferenten ihre Anregungen: in der Sprache, bei der politischen Beteiligung und im Vollzug von Sakramenten und Segnungen.
Anmeldung bis
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Referenten
Prof. Dr. Julia Enxing
Professur für Systematische Theologie
Institut für Katholische Theologie
Prof. Dr. Martin M. Lintner OSM
Prof. Dr. Michael Rosenberger
Leitung